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Die Rasse | Rassestandard

Wesen und Erscheinung

Der Entlebucher Sennenhund ist der kleinste Vertreter der vier Schweizer Sennenhunde-Rassen. Früher war er ein hervorragender Treib- und Hütehund, heute ist der Entlebucher in erster Linie ein liebenswürdiger Familienhund. Er ist sehr lernbegierig und stets bereit, mit seinen Besitzern etwas zu unternehmen. Er ist als Sporthund geeignet und kommt auch als Rettungs- und Lawinenhund zum Einsatz. Als Schul- oder Therapiehund leistet er wertvolle soziale Dienste.

Der Entlebucher Sennenhund ist robust, sehr beweglich und flink, mit aufgewecktem, klugem, freundlichem Gesichtsausdruck. Sein Verhalten ist lebhaft, freudig, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos. Seine mittlere Grösse (Rüden: 44–50 cm, Toleranz bis 52 cm; Hündinnen 42–48 cm, Toleranz bis 50 cm) sowie sein kompakter Körperbau mit leicht gestrecktem Format lassen ihn kräftig und elegant erscheinen. Sein Haarkleid besteht aus Stockhaar und kurzem Deckhaar; es ist hart und glänzend. Der Entlebucher ist typisch dreifarbig, wie alle Schweizer Sennenhunde: Schwarze Grundfarbe mit lohfarbenen und weissen Abzeichen.


Entlebucher Sennenhund, FCI-Standard Nr. 47, Stand 28.6.2002

Der original FCI-Standard Nr. 47, Entlebucher-Sennenhund steht als PDF direkt auf der Webseite der FCI zur Verfügung: Download PDF.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Knapp mittelgrosser, kompakt gebauter Hund von leicht gestrecktem Format, dreifarbig wie alle schweizerischen Sennenhunde, sehr beweglich und flink. Aufgeweckter, kluger und freundlicher Gesichtsausdruck.

Wichtige Proportionen:
Verhältnis Widerristhöhe: Körperlänge = 8:10
Verhältnis Fanglänge: Länge des Oberkopfes = 9:10

Verhalten/Charakter (Wesen):
Lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos; gegenüber vertrauten Personen gutmütig und anhänglich, gegenüber Fremden leicht misstrauisch; unbestechlicher Wächter; freudig, lernfähig.

Kopf:
In harmonischem Verhältnis zum Körper, leicht keilförmig, trocken; Längsachsen des Fangs und des Oberkopfes mehr oder weniger parallel.

Oberkopf:
Schädel: Ziemlich flach, relativ breit, am breitesten zwischen dem Ohrenansatz, zum Fang hin sich wenig verjüngend; Hinterhaupthöcker kaum sichtbar; Stirnfurche wenig ausgebildet. Stop: Wenig ausgebildet.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz, leicht über die vordere Lippenrundung vorstehend.
Fang: Kräftig, gut modelliert, von Stirn und Backen deutlich abgesetzt, sich gleichmässig verjüngend, aber nicht spitz; etwas kurzer als der Abstand vom Stop bis zum Hinterhauptbein. Nasenrücken gerade.
Lefzen: Wenig ausgebildet, dem Kiefer anliegend, Lefzenrand schwarz pigmentiert.
Backen: Wenig ausgebildet.
Kiefer/Zähne: kräftiges, regelmässiges und vollständiges Scherengebiss. Zangengebiss toleriert. Fehlen von 1 bis 2 PM1 (Prämolaren 1) toleriert. Fehlende M3 (Molaren 3) bleiben unberücksichtigt.
Augen: Ziemlich klein, rundlich, dunkelbraun bis haselnussbraun. Ausdruck: lebhaft, freundlich, aufmerksam. Augenlider gut anliegend; Lidränder schwarz pigmentiert.
Ohren: Nicht zu gross, hoch und relativ breit angesetzt; fester, gut ausgebildeter Ohrknorpel; Ohrlappen hangend, dreieckförmig, an der Spitze gut abgerundet; in der Ruhestellung flach anliegend; bei Aufmerksamkeit am Ansatz leicht angehoben und nach vorne gerichtet getragen.
Hals: Mittellang, kräftig, trocken, ohne Absatz in den Rumpf übergehend.
Körper: Kräftig, leicht langgestreckt.
Rücken: Gerade, fest und breit; relativ lang.
Lenden: Kräftig, biegsam, nicht zu kurz.
Kruppe: Leicht abfallend; relativ lang.
Brust: Breit, tief, bis zu den Ellenbogen reichend. Deutliche Vorbrust; Rippen mässig gewölbt; Rippenkorb langgezogen, von rund-ovalem Querschnitt.
Untere Profillinie und Bauch: Wenig aufgezogen.
Rute: In Fortsetzung der leicht abfallenden Kruppe angesetzte natürliche Rute; angestrebt wird eine schwebend oder hängend getragene Rute. Oder angeborene Stummelrute. Natürliche Rute und Stummelrute sind gleichwertig.

Gliedmassen:
Vorderhand: Kräftig bemuskelt, aber nicht zu schwer, weder zu eng noch zu breit gestellt; Vorderläufe kurz, stämmig, gerade, parallel und gut unter den Körper gestellt.
Schultern: Muskulös, Schulterblatt lang, schräg und gut anliegend.
Oberarm: Gleich lang oder nur wenig kürzer als das Schulterblatt. Winkelung zum Schulterblatt ca.110–120°.
Ellenbogen: Gut anliegend.
Unterarm: Relativ kurz, gerade, von guter Knochenstärke, trocken.
Vordermittelfuss: Von vorne gesehen in gerader Fortsetzung des Unterarms, von der Seite gesehen ganz leicht abgewinkelt; relativ kurz.

Hinterhand:
Gut bemuskelt, von hinten gesehen nicht zu eng, gerade und parallel gestellt.
Oberschenkel: Ziemlich lang, mit dem Unterschenkel am Knie einen ziemlich offenen Winkel bildend. Keulen breit und kräftig.
Unterschenkel: Etwa gleich lang wie der Oberschenkel, trocken.
Sprunggelenk: Kräftig, relativ tief angesetzt, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss: Ziemlich kurz, robust, senkrecht und beidseitig parallel gestellt. Afterkrallen müssen entfernt sein, ausgenommen in den Ländern, in welchen die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist.

Pfoten:
Rundlich, mit eng aneinander liegenden, gut gewölbten Zehen; geradeaus gerichtet; Krallen kurz und kräftig; Ballen derb und widerstandsfähig.

Gangwerk:
Raumgreifender gelöster und flüssiger Bewegungsablauf mit kräftigem Schub aus der Hinterhand; von vorne und hinten gesehen geradlinige Gliedmassenführung.

Haarkleid:
Haar: Stockhaar, Deckhaar kurz, fest anliegend, hart und glänzend. Unterwolle dicht. Leicht gewelltes Haar auf Widerrist und/oder Rücken zwar toleriert, aber nicht erwünscht.

Farbe und Abzeichen:
Typische Dreifarbigkeit. Grundfarbe schwarz mit möglichst symmetrischen (gelb bis rostroten) lohfarbenen und weissen Abzeichen. Die lohfarbenen Abzeichen befinden sich über den Augen, an den Backen, an Fang und Kehle, seitlich an der Brust und an allen vier Läufen, wobei an Letzteren die Lohfarbe zwischen Schwarz und Weiss liegen muss.

Unterwolle:
Dunkelgrau bis bräunlich.

Weisse Abzeichen:
Gut sichtbare schmale, weisse Blesse, die vom Oberkopf ohne Unterbrechung über den Nasenrücken zieht und den Fang ganz oder teilweise umfassen kann.
Weiss vom Kinn über Kehle ohne Unterbrechung bis zur Brust.
Weiss an allen vier Pfoten.
Bei langer Rute weisse Spitze erwünscht.
Unerwünscht aber toleriert: Kleiner weisser Nackenfleck (nicht mehr als ungefähr eine halbe Handflache gross).

Grösse:
Widerristhöhe: Rüden: 44–50 cm Toleranz bis 52 cm
Hündinnen: 42–48 cm Toleranz bis 50 cm

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Mangelndes Geschlechtsgepräge
  • Starke Abweichung von den Proportionen.
  • Zu grobe oder zu feine Knochen.
  • Ungenügende Bemuskelung.
  • Runder Oberkopf.
  • Stark ausgeprägter Stop.
  • Kurzer, zu langer oder spitzer Fang; Nasenrücken nicht gerade.
  • Leichter Vorbiss
  • Fehlende Zähne ausser zwei Prämolaren 1.
  • Augen zu hell, zu tief eingesetzt oder hervorstehend.
  • Mangelhafter Lidschluss.
  • Ohren zu tief angesetzt, zu klein oder zu spitz, abstehend getragen; Faltohr.
  • Rücken zu kurz, Senk- oder Karpfenrücken.
  • Kruppe überbaut oder stark abfallend.
  • Brustkorb zu flach oder tonnenförmig; fehlende Vorbrust.
  • Knickrute, über den Rücken getragene Rute.
  • Steil gewinkelte Vorderhand.
  • Ausgedrehte oder krumme Vorderläufe.
  • Weiche oder durchgetretene Vorderfusswurzelgelenke.
  • Steil gewinkelte, kuhhessige oder fassförmige Hinterhand; bodeneng gestellt.
  • Pfoten länglich, gespreizt.
  • Gangwerk kurztrittig, stelzend, bodeneng, überkreuzend.

Zeichnungsfehler:
  • Unterbrochene Blesse.
  • Weisser Nackenfleck, grösser als eine halbe Handfläche.
  • Deutlich über die Fusswurzel reichendes Weiss (Stiefel).
  • Weiss nicht an allen 4 Pfoten.
  • Durchgehender weisser Halsring (schwerer Fehler).
  • Unterteiltes Weiss an der Brust (schwerer Fehler).
  • Vorderläufe: Fehlende Lohfarbe zwischen Weiss und Schwarz (schwerer Fehler).
  • Fehlende weisse Kopfzeichnung, Kopf ganz schwarz (sehr schwerer Fehler).

Verhalten:
  • Unsicheres Verhalten
  • Temperamentslosigkeit
  • leichte Aggressivität

Zuchtausschliessende Fehler:
  • Ängstlichkeit, Aggressivität
  • Rückbiss, deutlicher Vorbiss, Kreuzbiss
  • Entropium, Ektropium
  • Gelbe Raubvogelaugen, Glassaugen, blaue Augen
  • Ringelrute
  • Zu langes, weiches Haar; kein Stockhaar

Farbfehler:
  • Fehlende Dreifarbigkeit
  • Grundfarbe anders als schwarz.
  • Untergrösse, Übergrösse bezüglich Toleranzangaben.
N.B.: Rüden müssen zwei sichtlich normale Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.